Wahrscheinlichkeiten:
Statistiken sind mit Vorsicht zu genießen und mit Verstand einzusetzen.
Immer wieder kommt es in Runden zu Aussagen, in denen sich der Schreiber auf Wahrscheinlichkeiten und Statistik beruft. Leider passiert es immer wieder, dass die Aussagen nicht ganz korrekt sind (man tendiert dazu Wahrscheinlichkeiten falsch einzuschätzen). Deshalb möchte ich ein paar Grundlegende Dinge dazu klären.
Stellen wir uns vor wir sind bei einer Runde Werwölfe im Märchenwald. Es läuft eine hitzige Diskussion, als der gestiefelte Kater plötzlich meint: „Ich denke nicht, dass Schneewittchen Wolf ist, dass war sie schon in der letzten Runde. Das wäre sehr unwahrscheinlich!“ Wir stellen uns jetzt die Frage: Ist der gestiefelte Kater wirklich so schlau, wie im Märchen?
Die Antwort kennt eigentlich fast jeder aus der Schule: Ja, die Chance zweimal hintereinander Wolf zu sein, ist geringer, als Wolf und dann was anderes zu sein.
Und dafür musste ich jetzt einen Guide schreiben? Nein, keine Angst es kommt noch mehr. Gehen wir davon aus (wir machen es uns einfach), dass im Märchenwald immer 12 Spieler spielen, von denen 3 Wölfe sind. Demnach ist die Chance selber Wolf zu werden ¼. (dazu muss der SL blind verteilen, was er ja in den meisten fällen nicht tut um Rollenwünsche,... zu erfüllen => keine mathematisch korrekte Verteilung mehr (und damit wohl der Grund warum ich von Statistik und CO bei Werwolf abrate)).
In der folgenden Runde sind es wieder ¼, somit haben wir eine Chance, von 1/16 zweimal hintereinander Wolf zu werden. Und dass ist nicht gerade viel. Einmal aus 16 Runden. Was wir jetzt aber nicht beachtet haben, ist dass jeder Spieler ja die Chance hat zweimal hintereinander Wolf zu werden, nicht nur wir selbst. Wir also 12 mal die Chance von 1/16, dass irgendein Spieler DoppelWolf wird. Und siehe da, einen Doppelwolf gibt es mit 75%, ist also sehr Wahrscheinlich. Die korrekte Formulierung vom Kater hätte also lauten müssen:
„Schneewittchen, Hänsel und Dornröschen waren in der letzten Runde Wölfe, mit Sicherheit ist einer von den dreien wieder Wolf, die Chance den richtigen zu erwischen ist sehr aber gering.“
Fazit:
Für die Wolfsuche oder Sicherstellungen lässt sich die Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht benutzen. Eine Aussage aufgrund von einem vorhergegangenem Spiel hat noch keine Aussagekraft. Wer möchte kann sich über seinen potenziellen Wolf natürlich die letzten 3-4 Spiele anschauen, um einen 3fach Wolf auszuschließen. Wenn man nutzen aus der Statistik ziehen will, dann eher wenn man eine Rolle sucht, die nur einmal vorkommt. (zb wenn die Zaubermeisterin den Seher sucht, die Chance auf einen beliebigen Doppelseher sind irgendwo bei 8%. Da würde ich dann nicht unbedingt bei dem Seher der letzten Runde Anfangen zu suchen.