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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 12:20 pm
Tierna betrat das Wirtshaus und sah sofort, dass auch schon Jowan dort war. Erleichtert trat sie zu ihm hin, mit einem kurzen Seitenblick zu amentia. Schon wieder knurrte Tiernas Magen, um dies zu überspielen grüsste sie die beiden freundlich. "Guten Morgen ihr zwei, die Neuigkeit über Bukyoku habt ihr schon gehört, nehme ich an?" Sie musterte Jowan, er sah sehr müde aus. "Ich habe die nächtliche Suche aufgegeben. Tagsüber sieht man mehr, da kann man die Fährten besser verfolgen. Doch zuerst muss ich mich stärken. Und meine Hose reparieren lassen." Sie deutete auf das Loch in ihrer Lederhose, es war etwa eine Hand lang und erstreckte sich im mittleren Bereich des Oberschenkels in Richtung Hüfte. "Hättet ihr nachher vielleicht Zeit, Jowan?" Sie bestellte sich ein grosses Frühstück mit Rührei und Speck und knabberte in der Zwischenzeit an einem Stück Brot.
Zuletzt von siLenCe_w am Mi Jun 29, 2011 8:19 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Rutana
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 12:26 pm
Bukyoku wusste erst nicht, was sie sagen sollte. Mit geöffnetem Mund, aber stumm, schüttelte sie leicht den Kopf. Dann brachen erneut Tränen aus ihr heraus. Ihre Stimme war wie ein Hauch, aber sie wusste, hoffte, dass Alexius sie verstehen würde. "Ich... ich habe Mina umgebracht...", stammelte sie. Sie setzte mehrere Male an, etwas weiter zu erzählen, brach jedoch immer nach dem ersten Laut ab. Schließlich schloss sie die Augen, holte tief Luft, und begann von vorne. "In der Nacht, nachdem Fenris ermordet wurde, konnte ich erst nicht schlafen. Als ich dann endlich doch einschlafen konnte, wurde ich von wirren, wilden Träumen geplagt. Zuerst habe ich sie nicht verstanden, doch dann wurde mir klar, dass ich mich verändert hatte... dass ich ein Werwolf geworden bin..." Sie schüttelte leicht den Kopf und schloss die Augen. "Ich war so dumm, so töricht... ich... ich dachte ich könnte dieses Biest in mir kontrollieren, dass ich damit den Mörder zur Strecke bringen und das Dorf beschützen könnte. Doch man kann es nicht kontrollieren. Mina kam zu mir letzte Nacht. Ich weiß nur noch wie sie hinein kam, dann wurde mir schwarz vor Augen und im nächsten Moment... sie..." Bukyoku brach ab, als ihre Kontrolle brach und neue Tränen über ihre Wangen rollten. "Sie lag vor mir, zerfetzt... ich war voller Blut, ich..." Sie seufzte leise. "...ich bin nur noch geflohen..."
Ishira
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 12:54 pm
Eigentlich hätte Alexius wie jeder normale Mensch zurückweichen und schnellstmöglich Verstärkung herbeirufen sollen, doch welcher Mann konnte schon einer weinenden Frau nicht alle Wünsche erfüllen, die sie äusserte? Er nahm Bukyoku sanft in den Arm und streichelte ihr tröstend über den Rücken. Nun, vielleicht wäre es ja eine kleine Erfahrung wert, mit einem Werwolf das Bett zu teilen... Kaum hatte er diesen doch leicht makaberen Gedanken zu Ende gedacht, schwebte eine Schönheit mit wehendem braun-rötlichem Haar, einem wunderschön gezeichnetem, muskulösen und doch weiblichen Körper und tiefgrünen Augen, die an den dunklen Tannenwald bei einem sanften Sonnenregen erinnerten, durch seinen Kopf und er verlor sämtliche Lust, Bukyoku näher zu kommen... Was ist heute nur los? Ich hab doch sonst keine Probleme damit meinen Mann zu stehen! Diese verfluchte Tierna, was hatte sie bloss mit ihm angestellt? Und verflucht sei auch diese Bukyoku, was musste sie ausgerechnet jetzt bei mir aufkreuzen? Wieso hatte sie nicht früher antanzen können, als ich noch keine solchen seltsamen Verwirrungen unterlag? Ich will gar nicht wissen, was Tierna dazu sagt, wenn Buky diese Nacht... Verdammt, was denke ich denn jetzt schon wieder? Es sollte mich einen Dreck kümmern, was andere Frauen denken, wenn irgendeine Frau bei mir schläft! Ich lasse mich doch nicht von einem Weibsbild beherrschen! Wütend beschloss Alexius genau das zu tun, was er wohl besser nicht getan hätte, hätte er Probleme verhindern wollen. "Gut, du schläfst heute Nacht bei mir, aber versprich mir nicht abzuhauen oder wenn du es tust, wenigstens keine Spuren zu hinterlassen, damit nicht ich an deiner Stelle gehängt werde... Aber nur damit dus weisst, ich habe nur ein Bett und darin schlafe ich! Du kannst dich dazulegen oder auf dem Boden schlafen, wie du willst." Verschwörerisch scherzhaft stubste er sie mit der Faust an und grinste. Erst jetzt fiel ihm das ungewohnte Verhalten seines Katers auf, der immernoch schnurrend und tapsend an die zitternde Bukyoku in seinen Armen geschmiegt lag. Das war recht erstaunlich, da sich dieser mit Ausnahme von Alexius sonst nicht so gut mit Menschen verstand.
OCC: Achtung, Satz in der letzten Aussage ergänzt!
Rutana
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 1:06 pm
Als Alexius sie in den Arm nahm, brach sie regelrecht zusammen. Schluchzend klammerte sie sich an ihm fest. "Danke.", hauchte sie leise, nachdem Alexius ihr angeboten hatte, diese Nacht, und den darauffolgenden Tag?, bei ihm zu verbringen. Diesmal störte sie sich nicht an seinen anzüglichen Bemerkungen. Im Gegenteil, dieses Mal erschien es ihr fast verlockend, mit ihm zusammen in einem Bett zu schlafen, auch wenn sie dabei an nichts anderes dachte, als in seinen Armen zu schlafen - und nicht etwa an das, woran Alexius den schönen, lieben Tag lang dachte. "Ich werde nicht fliehen, Alexius. Ich möchte nur noch einen letzten Tag erleben.", ihre Worte waren ehrlich und aufrichtig, auch wenn sie nur leise über ihre Lippen kamen. "Ich möchte kein Leben führen, indem ich andere in Gefahr bringe." Sie zögerte einen kurzen Moment, schmiegte sich dann aber ein wenig näher an ihn. Seine Umarmung tat gut, erfüllte sie mit Wärme. Ihre Gedanken begannen zu kreisen. Es gab einen weiteren Werwolf in diesem Dorf, und er war noch immer Unerkannt. Für einen kurzen Moment flackerte Hoffnung in ihr auf. Was, wenn sie gar nicht diejenige war, die Mina umgebracht hatte? Was, wenn sie den eigentlichen Mörder, den "bösen" Werwolf bekämpft hatte? Konnte das Blut an ihr vielleicht gar nicht Mina's Blut sein? Nein. Das war idiotisch, ein alberner Versuch die Situation schön zu reden. Sie dachte darüber nach, was nach ihrem Tod passieren könnte. Jemand musste die Pflichten des Bürgermeisters für sie übernehmen, jemand mit Verstand, Verantwortung, jemand, der mit ihr in der Schenke war, als Fenris ermordet wurde. Jonas? Nein, nicht Jonas! Er war zu sehr in seinen Träumen verstrickt. Auch die anderen Personen, die ihr danach ins Gedächtnis kamen, Morrighan, Tierna, sie alle empfand sie nicht als geeignet. Dann war es ihr klar. Es gab nur eine Person, die in ihren Augen für den Posten geeignet war. Und sie würde ihre Wahl am Abend in der Schenke verkünden.
(OOC: Auch ergänzt :p)
Ishira
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 1:31 pm
Alexius seufzte, er hatte einfach eine Schwäche für schöne Frauen, auch wenn diese nicht von Morden zurückschreckten. Gut, "auch" war wohl hier der falsche Ausdruck, wenn er so zurückdachte, "vor allem" wäre wohl angebrachter. Als Bukyoku sich an ihn schmiegte, legte Alexius den einen Arm unter ihrem Arm durch an ihren Rücken und den anderen führte er unter ihren Knien durch, so dass er sie bequem hochheben konnte. Die Tänzerin so auf dem Arm tragend und dicht gefolgt von einem schnurrenden Kater, ging er die Treppe hoch zum Wohnbereich. Nachdem er sich mit einem Blick ins zweite Zimmer, immernoch Bukyoku im Arm, versichert hatte, dass sein Mütterchen seelenruhig schlief, ging er direkt zu seinem Zimmer, legte seine neue Bürde in sein Bett und zog ihr die Schuhe (wenn sie welche trägt xD) aus. Dann entkleidete er sich mit dem Rücken zu Buko und nach einem kritischen Blick nach hinten entschied er sich dafür, ausnahmsweise seine Sommerleinenhose für den Schlaf zu tragen. Diese Situation war für ihn wirklich mehr als bizarr, so eine schöne Frau in seinem Bett und er trug Sommerleinenhosen. Als wäre dem nicht genug, hatte er noch nichtmal Lust auf etwas Spass, geschweige denn die dazu notwendige erm... ja ihr wisst schon was ich meine Dann legte er sich seufzend aufs Bett, legte einen Arm um Bukyoku, so dass sie ihn als Kissen verwenden konnte, und starrte noch ein paar Sekunden an die Holzdecke. Dies war wohl die Nacht, in der er trotz Frau am meisten Schlaf kriegen würde, seine jüngfreulichste und untypischste Nacht, die Alexius je verbringen würde. Die verkündete das Schnarchen, das nicht einmal unterbrochen wurde, als ein schwarzer Blitz hochsprang und sich, nach einigen Tapsern, an der andere Seite Alexius' einrollte.
Rutana
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 1:39 pm
Widerstandslos lies sich Bukyoku von Alexius tragen. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, musste sie sich eingestehen, dass sie sogar zu schwach war, um selber zu stehen oder zu gehen. Sie war schon in einen leichten Dämmerzustand versunken, als sie sah, wie Alexius sich auszog, seine Hose jedoch anbehielt. Dankbar schmiegte sie sich an ihn, nachdem er zu ihr ins Bett gekommen war, und fiel schnell in einen tiefen Schlaf. Und anders als die letzte Nacht, war er nicht von wirren träumen geprägt, sondern traumlos und erholsam. Als die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer fielen, wachte sie auf und fand sich noch immer kuschelnd zwischen den beiden Männern wieder. Eine Zeitlang blickte sie Alexius schweigend an, dann warf sie einen Blick aus dem Fenster. Ihr letzter Tag war angebrochen. Ein seltsames Gefühl. Sie schloss die Augen und schmiegte sich noch einmal an Alexius, versuchte die Gedanken, wenn auch nur für einen Augenblick, zu verdrängen.
Suske
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 1:53 pm
[Sry das ich es erst jetzt poste, musste halt noch die Erlaubnis von Morri und Rutana haben um das hier zu schreiben. Die Geschichte gehört noch zum Geschehen gestern Abend.]
Bukyoku hatte ihn aufgesucht und ihn vom Geschehen des letzten Tages erzählt. Fenris war von den Werwölfen getötet und entstellt worden. Er selber hatte Fenris auf eine Erkundungstour geschickt. Alles reine Routine. Und Fenris hatte ein Gespür für den Wald. Es war nicht einfach, ihn dort zu überraschen.
Alucard ging schweigend zum Wirtshaus. Von weiter draußen hörte er den Mob nach Bukyoku suchen. Sie selbst hatte wohl Fenris getötet. Er verzog keine Miene. Sie würde noch schnell genug ihre Strafe bekommen. Jetzt war es wichtiger, Fenris zu bestatten. Vorsichtig klopfte er an die Tür. Nach einer Weile öffnete Morrighan ihm. Ohne ein Wort zu verlieren nickte sie ihm zu und wies auf eine dunkle Ecke im Wirtshaus. "Danke Morrighan. Es tut mir leid, dass ich nicht früher gekommen bin, aber ich musste dringend einen Boten an den Papst schicken. Er muss darüber informiert werden, dass Fenris gestorben ist." Als er Morrighans Blick sah, beschwichtigte er sie schnell "Keine Angst, ich hab ihnen nichts von den Werwölfen erzählt. Das werde ich erst tun, sollte es ein größeres Problem mit ihnen geben. Danach sieht es aber zur Zeit noch nicht aus." Nach diesen Worten ging er zu dem Leichnam. Gnädigerweise war er mit einem Tuch abgedeckt worden, und durch die Kälte, die hier in der Nähe der Tür herschte, hatte der Verwesungsprozess noch nicht richtig begonnen.
Nachdem er den Leichnam gewaschen hatte, hob er ihn an und verließ das Wirtshaus, nachdem er sich mit einem Kopfnicken von Morrighan verabschiedet hatte. Ohne sich umzuschaun, begab er sich in den Wald. In der Ferne hörte er die Stimmen der aufgebrachten Bürger, die noch immer auf der Suche nach Bukyoku waren. Er grinste. Bukyoku war nicht dumm. Sie würde sich nicht lange im Wald verstecken, da Tierna sie dort ohne Mühe finden würde.
Nach einer halben Stunde erreichte er endlich den kleinen Bach. Hier hatten sie damals das erste Mal Werwölfe getroffen und Fenris hatte sich wacker geschlagen. "Aus Staub wurden wir erschaffen, zu Staub werden wir werden." Mit diesen Worten legte er den Leichnam auf einen Felsen nahe des Baches. Andächtig holte er eine Flasche aus seinem Umhang. "Geheiligtes Öl aus dem Vatikan mein Freund. Mögest du Frieden finden. Und bald werden wir uns wiedersehen, aber noch habe ich hier etwas zu erledigen." während er diese Worte sprach, goß er das Öl über Fenris Leiche. Danach sprach er einige Worte, woraufhin sich das Öl in Brand setzte und den Leichnam verzehrte. Alucard trat aus dem Schein des Feuers und ging leise wieder zurück ins Dorf. Es war an der Zeit die Waffen zu ölen und sich auf die Suche nach Bukyoku und den anderen Werwölfen zu machen.
[Das war nur ein Gastauftritt, mit Saltator abgesprochen. Wie immer, keine Hinweise etc zu finden]
Ishira
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 2:10 pm
Ein Kitzeln und ungewohnte Wärme weckten Alexius sanft aus seinem Schlaf, welcher so tief und ruhsam war, dass die Trägheit noch immer nicht ganz verschwinden wollte. Und so spürte der Schmied die Schwere seines Körpers, die ihn in die weiche Matte unter seinem Rücken drückte. Er spürte, wie die eine Seite schwerer war, wie die andere, spürte Haare auf seiner Brust und dann... Erschrocken öffnete Alexius seine Augen, um sich die anschmiegende Regung an seiner Seite, die eindeutig zu grossflächig für seine Katze war, zu erklären. Als er den Kopf zur Seite drehte, erkannte er das wunderschöne Gesicht von Bukyoku auf seiner Schulter, deren exotische Züge entspannt noch viel anziehender waren als sonst. Sein Blick wanderte ein bisschen tiefer auf den wohlgeformten Busen, der verlockend rufend aus dem Kleid linste, welches sich durch die Nacht ein wenig gelöst hatte. Sofort meldete sich sein Gehirn zu Wort. Nein, nicht dieses meine Damen, ihr wisst doch, dass der Sitz des Denkens bei Männern wie Alexius vorzugsweise nicht im Kopf sitzt! Nun denn, in der Lendengegend erwachte also auch Alexius Gehirn und meldete, dass ihm diese Aussicht doch sehr gefiel. Es dauerte nur Sekundenbruchteile, bis der restliche Alexius die Befehle von unten ausführte, sich leicht zu Bukyoku drehte, an ihr roch und sich mit seiner rechten Hand sanft an ihrem Kleid zu schaffen machte...
Rutana
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 2:25 pm
Natürlich enting Bukyoku nicht, was der Schmied dort versuchte. Sofort riss sie die Augen auf und blickte Alexius finster an. Dann jedoch entspannte sie sich wieder und eine leichte Röte stieg in ihr Gesicht. Es war ihr letzter Tag, was hatte sie schon zu verlieren? Dann erinnerte sie sich an den Brief, den sie vor Mina's Besuch geschrieben hatte. Alexius sollte ihn nicht finden, noch nicht. Mit einer geschmeidigen, flinken Bewegung schaffte sie es, den Brief unbemerkt unter das Kopfkissen zu buchsieren. Dort war er vorerst sicher.
Myradriel
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 2:41 pm
Nach der ergebnislosen Suche der vergangenen Nacht, hatte sich Myradriel für die verbliebenen Stunden schlafen gelegt. Als er am Morgen wieder aufwachte, zog er sich wie immer zunächst an und ging dann zum Stall und versorgte Hera. Myradriel hatte bisher noch keinen Dorfbewohner gesehen. Es war noch früh und der Großteil des Dorfes würde entweder Zuhause im Bett liegen oder im Wirtshaus hocken um die neusten Nachrichten über den Wolf zu erfahren. Auch er wollte sich gerade auf den Weg zum Wirtshaus machen, als er sah, wie sich eine Person seinem Haus näherte. Als er genauer hinsah, erkannte er John Hawke, der langsam auf sein Haus zuschritt. Als der Richter ihn sah, blieb er stehen und wartete, bis Myradriel zu ihm aufschloss. Guten Morgen, Herr Hawke. Was gibt mir die Ehre Eures frühen Besuches? Bringt Ihr Neuigkeiten über Bukyoku?
Ishira
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 2:49 pm
Alexius entging der böse Blick Bukyokus, aber nicht, dass sie wach und wohl willig war. Er beugte sich weiter über sie, küsste und beknabberte ihren Hals, während er mit seiner rechten Hand nun in ein Streicheln überging, das Streicheln immer weiter über die ganze Reichweite seines Armes ausweitete. Manchmal blieb er an einer Stelle ruhen, massierte die weiblichen Rundungen Bukyokus und schliesslich glitt er über ihre Schenkel, den Rock mit seiner Hand hochschiebend, doch gerade als der Ansatz der Hüften auftauchte, versagte etwas, was bei Alexius sonst noch nie versagt hatte. Auf einen Schlag verlor die ganze Situation ihren Reiz und seine Gedanken wurden nur noch von einer Frau beherrscht: Tierna. Er fluchte. Er verfluchte Bukyoku, die ihm erst so spät diesen Augenblick gönnte, verfluchte Tierna, dass sie es wagte, sich in den ungünstigsten Momenten in seine Gedanken zu schleichen, er verfluchte sich, dass er die Herrschaft dieses Weibes auch noch zuliess und er verfluchte diese ganze Situation, die wohl nicht ungünstiger für ihn sein könnte. Nicht, dass es schon reichen würde, dass Tierna ihm zurecht die Augen auskratzen würde, wenn sie das wüsste, nein, auch die anderen Männer würden ihn nicht gerade dafür lieben, dass ausgerechnet er die schöne Bukyoku, auf die jeder im Dorf ein Auge geworfen hatte, verführt hatte. Sie würden nur allzu gerne ihre Weiber, die wohl aufgebracht sein würden, weil er ein Ungetüm beschützt hatte, darin unterstützen, sich auf ihn zu stürzen und am Ende würde er wohl so enden wie Fenris, nur ironischerweise von der Meute und von keinem... "Biest" (es fiel ihm immernoch sehr schwer, sich Bukyoku als haariges Ungetüm, welches knurrend Menschen zerfetzte, vorzustellen). Ruckartig richtete er sich auf, als hätte er sich verbrannt und flüchtete aus dem Bett. "Es... Tut mir leid, ich..." Er sah sich um, griff nach dem Beutel mit den Dolchen, welche er noch immer nicht verteilt hatte, nahm sich einen davon und warf ihn zu Bukyoku aufs Bett. "Hier, damit du dich verteidigen kannst, falls sie dir noch vor dem Abend an den Kragen gehen wollen. Bleib hier, solange du kannst, hier bist du sicher. Ich... ich muss noch was erledigen, entschuldige mich." Mit diesen Worten eilte er, ohne sich noch weiter um Klamotten zu kümmern, hinunter in die Schmiede und zur Tür heraus. Als ihm der kalte Winter entgegenschlug, zuckte er jedoch schlagartig zurück, krallte sich den mit Fell gefütterten Winterumhang und setzte dann seinen Weg fort, beherrscht von einem einzigen Gedanken: Tierna... er musste sie sehen!
Rutana
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 3:01 pm
Bukyoku richtete sich auf und sah Alexius hinterher. Deprimiert glitt ihr Blick auf den Dolch, den er Lieblos vor sie hingeworfen hatte. Sie schob ihn von sich. Würde die Meute kommen, würde sie sich nicht verteidigen. Sie griff nach dem Brief, der noch immer unter dem Kopfkissen lag, und betrachtete den Schriftzug, der in schönster Schreibschrift darauf geschrieben war. Sollte sie ihn überhaupt seinem Empfänger übermitteln? Alexius Reaktion hatte ihr eines klar gemacht. Sie war nun ein Biest, nichts weiter. Von dem Mensch in ihr war wohl nur noch eine Hülle übrig. Vorsichtig schritt sie ans Fenster. Wie lange es wohl dauern würde, bis auch ihre Gedanken zu denen eines Biestes wurden? Auf einmal hatten die Gedanken an den kommenden Abend etwas beruhigendes. Sie würde als Mensch sterben, nicht als Werwolf. Oder als das, was von ihrer menschlichen Seite noch übrig war.
Arranley
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 3:15 pm
"Guten Morgen Myradriel, ich hoffe, ich komme nicht ungelegen. Ja, ich habe sie gestern noch im Wald gesehen, sie lief voller Angst vor irgendetwas davon, außerdem waren ihre Kleider voller Blut. Ich vermute ihr könnt mich über Buko aufklären. Aber deswegen bin ich nicht gekommen, sondern wegen eures Wissens über chemische Stoffe. Heute morgen brannte das Haus in dem Kryn sich versteckte nieder, Auslöser waren zwei chemische Substanzen in umgefallenen Reagensgläsern. Könnt ihr mir sagen um was für Stoffe es sich handelt und wofür man sie benutzt? Ich habe sicherheitshalber Proben von beiden dabei zur Identifizierung."
John schaute in Myradriels neugieriges Gesicht, eigendlich mochte er den Gelehrten nicht, da er, wie gestern, John oft an die korrupte Elite aus seiner Heimatstadt erinnerte, doch er schätze und respektierte sein Wissen in allen möglichen wissenschaftlichen und kulturenen Bereichen.
Watcher
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 3:47 pm
Jowan musterte Tiernas Beine. Konzentirierte sich aber dann auf ihre zerrissene Hose. "Hmmm, wie haben wir denn das hinbekommen?", begann er und sah sich die zu verrrichtende Arbeit nochmal an. "Einfach nur beheben oder mit einer Verzierung? Ich bitte dich dir etwas anderes anzuziehen und mir die Hose in einer Stunde zu bringen. Natürlich kann ich dir helfen. Das ist ja schließlich mein Beruf. Ich habe meine Sachen nicht mit und hier würde ich Euch auch nicht darum bitten die Hose eben auszuziehen, damit ich sie nie nicht steche. Alexius würde das vielleicht, aber das ist nicht meine Art.
Dann hörte Jowan, wie Morrighan aus der Küche nach vorne trat. Jowan drehte sich zu ihr und grüßte mit einem freundlichen Lächeln und Nicken und sprach: "Bitte zweimal das Übliche für Amentia und mich." Dann drehte er sich zu Amentia und meinte direkt: "Keine Widerrede meine Liebe."
siLenCe_w
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 5:25 pm
Tierna seufzte. "Nun gut, Jowan, dann werde ich Euch die Hosen später vorbeibringen." Dumm war nur, dass sie nur dieses eine Paar hatte. Draussen lag irgendwo noch ein Rock herum, aber sie mochte sich nicht anziehen, wie irgendein billiges Weib. Trotzdem, musste es wohl heute einmal sein. Sie verschlang das gebrachte Frühstück und erzählte währenddessen, wie das passiert war und wie sie es geflickt haben wünschte: "Macht Euch keinen grossen Aufwand, einmal zusammennähen sollte reichen, ohne grosse Verzierung. Die Hose ist ja dazu gedacht, im Wald herumzurennen, da wird schnell wieder etwas passieren." Tierna stocherte noch in den Krümmeln rum, die noch da waren. Zu erzählen, wie es passiert war, war ihr irgendwie zu peinlich. "Seid ihr nachher noch hier oder finde ich euch in eurem Haus?"
Ishira
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 5:37 pm
Alexius war endlich in der Waldhütte Tiernas angekommen. Der Ort war still und friedlich, man hörte nichts von den Menschen, die im Dorf täglich lärmten. Der Schnee unterstrich die idyllische Atmosphäre und erinnerte Alexius wieder daran, dass es Winter war. So langsam begann er zu frieren, so ganz ohne Hemd und in seiner leichten Hose. Er hätte sich die Zeit nehmen sollen und sich erst anziehen... Nunja, eigentlich hätte er sich auch die Zeit nehmen sollen, zuerst die Sache mit Bukyoku zu beenden, aber an diese Dinge war bei seinem Aufbruch nicht zu denken. Er wollte zu der Waldläuferin und nun war er hier und verspürte plötzlich eine leise Angst, dass er hier gar nicht willkommen war. Schweigsam betrachtete er die Hütte und konnte trotz der beruhigenden Umgebung nicht ruhiger werden. Dann endlich riss er sich zusammen, ging zu der Tür und klopfte. Nachdem keine Antwort kam, rief er laut Tiernas Name, immernoch nichts... Wollte sie niemanden sehen oder war sie einfach nicht hier? Alexius beschloss, ein wenig zu warten, nach Gesellschaft der Dorfbewohner war ihm momentan sowieso nicht zu mute. Und so lehnte er sich neben die Tür, kippte seinen Kopf nach hinten und versank in seinen Gedanken.
siLenCe_w
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 5:47 pm
Tierna wartete die Antwort Jowans noch ab, ehe sie das Wirtshaus verliess, und rannte dann zu ihrer Waldhütte. Sie wusste nicht, warum sie rannte, es schien ihr, als würde sie Bewegung brauchen, ihre Beine waren in letzter Zeit zu wenig bewegt worden, normalerweise verbrachte sie den ganzen Tag im Wald. Aber das war ja unter diesen Umständen nicht mehr möglich. Es tat ihr gut, die frische Luft zu spüren, nur an ihren Beinen wurde es etwas kalt, da dieser Riss leider immer noch vorhanden war. Sie musste sich umziehen, dann dem Schneider die Hose bringen, und dann nach Bukyoku suchen. So weit sie wusste, wurde sie bisher noch nicht wieder gefunden, diese Neuigkeit hätte sich bestimmt im ganzen Dorf schnell verbreitet. Als sie etwas aus dem Dorfkern heraus war und in der Ferne ihre Hütte erblickte, entdeckte sie, dass jemand vor ihrer Hütte herumlungerte. Sie verlangsamte ihre Schritte und versuchte, die Person zu erkennen. Wer wollte etwas von ihr? Sie konnte sich dies nicht erklären. Je näher sie kam, umso deutlicher wurden die Umrisse der Person. Je näher sie kam, umso stärker stieg die Röte in ihr Gesicht. Es war Alexius. Und er würde sie so sehen, mit dem Riss in ihrer Lederhose. Hoffentlich wusste er nicht, dass sie gestern draussen vor seiner Schmiede gestanden hatte und eine halbe Ewigkeitlang gedankenversunken seinen Katzer gestreichelt hatte. Sie strich sich ihre Haare zurück und versuchte, ihren schnellen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen, trotzdem hörte ihr Herz nicht auf, rasend schnell zu schlagen.
Zuletzt von siLenCe_w am Mi Jun 29, 2011 8:19 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
amentia
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 5:51 pm
Amentia hatte gar nicht richtig mitbekommen, das Leute ins Wirtshaus gekommen waren. Sie hatte auf ihre Stiefel geschaut unter denen sich langsam eine Pfützen vom schmelzenden Schnee bildete, gleichzeitig hatte sie mit dem Ring am Hals gespielt. Die Stimme von Jowan ließ sie zusammen zucken - Essen, ja das sollte sie wohl! "Danke" stammelte sie in seine Richtung, dann wurde ihr bewusst, das sie noch immer den Ring in ihrer Hand hielt. Sie nahm ihn ab reichte ihn zu Jowan und sagte: "Ludwig ist heute Nacht verstorben, dies hat er mir gestern gegeben es stamme von meinem Vater, der selber nie etwas von mir erfahren hat. Sagt euch der Ring etwas? Und noch etwas, mir ist in Erinnerung, das ihr gestern gegen Myradriel gestimmt habt - haltet ihr ihn immer noch für schuldig? Oder meint ihr mit Buko haben wir was wir suchen?"
Morrighan
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 6:07 pm
Morrighan nahm die Bestellung entgegen und verschwand wieder in der Küche, um das Gewünschte zuzubereiten. Es war ihr anzusehen, dass sie in der Nacht nicht oder nur wenig geschlafen haben musste; zu viel war in viel zu kurzer Zeit passiert, um überhaupt Ruhe finden zu können. Die letzten Gerüchte besagten, dass Bukyoku Mina getötet haben sollte, regelrecht zerfetzt. Während sie den Speck knusprig anbriet, versuchte Morrighan, diese Vorstellung mit dem Bild der Tänzerin, wie man sie kannte, überein zu bringen. Wie sie es auch drehte und wendete, es wollte einfach nicht passen. Und doch sollte es war sein - wie war das möglich? Hatte Bukyoku am Ende gar nicht allein gehandelt und es gab mehrere Mörder, oder war sie schlicht und einfach dem Wahnsinn verfallen; denn Wahnsinnigen sagte man ja oft beinahe unmenschliche Kräfte nach. Oder aber... Im Dorf hörte man es immer wieder von Werwölfen munkeln. Doch diese Wesen gab es doch nur in den Geschichten, wie auch ihr Vater sie gerne erzählt hatte, um sie - als sie noch klein war - zu erschrecken. Den Gedanken daran noch immer im Hinterkopf füllte Morrighan zwei Teller mit Eiern und Speck, brachte sie nach vorne und stellte sie vor Jowan und Amentia ab. "Zwei mal das übliche, bitte sehr" verkündete sie, "lasst es euch schmecken." Mit einem Seitenblick auf Jowan fühlte sie mit einem freundlichen Augenzwinkern hinzu "Und ich nehme an, wie üblich schreibe ich es erst einmal an?"
Ishira
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 6:08 pm
Eine Gestalt durchbrach den Wald, als Alexius schon darüber nachgedacht hatte, einfach wieder von hier zu verschwinden. Es war einfach nur peinlich und aufdringlich, vor dem Haus einer Dame auf diese zu lauern. Noch peinlicher war es nur, sich dabei erwischen zu lassen, aber um dies zu verhindern, war es wohl eindeutig zu spät, stellte der Schmied fest, als er die Gestalt als Tierna erkannte. Er wartete und betrachtete den vertrauten leicht wiegenden Schritt, mit dem sie durch den Wald schwebte. Ja, schweben war wohl der treffendste Begriff, mit dem man dieses lautlos, so anmutige, jahrelang geübte Gangart bezeichnen konnte. Als sie nicht mehr weit entfernt war, stiess ers ich ab und ging auf sie zu. "Na?" Na... was dümmeres konnte ihm echt grad nicht einfallen oder? Er benahm sich grad wie ein verunsicherter Junge und das trug nicht grad zur Rettung seiner Ehre bei. Verstohlen betrachtete er die Waldläuferin, dann viel ihm der Riss in der Hose auf, durch welchen ihr Schenkel bei jedem Schritt hervorblitzte. Er leckte sich abermals über seine Lippen "ist das die neuste Mode? Auf jedenfall vorteilhaft an Ihnen junge Dame.". Der Spruch wurde begleitet von einem warmen, liebevollen Unterton und einem Grinsen, das weder anzüglich noch belächelnd, sondern einfach nur freundlich war.
siLenCe_w
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 6:29 pm
Erneut stieg die Röte in ihr Gesicht, als Alexius sie so ansprach. Ihr fiel ausnahmsweise keine schlagfertige Antwort ein und so überging sie dessen Kommentar, obwohl sie nicht so recht wusste, was sie denn nun sagen sollte. Sie hatte zwar den ganzen Weg Zeit gehabt, sich etwas zu überlegen, aber alles war wie weggeblasen. Ihre Augen suchten die seinen und es war ihr, als würde sie darin versinken. Schnell versuchte sie, sich wieder zu fassen, und versuchte, ihre gewohnte Distanziertheit wieder zu gewinnen, auch wenn ihr das nach dem gestrigen Ereignis nicht ganz so leicht fiel. "Was sucht Ihr hier, Alexius?" Kurz nachdem sie es ausgesprochen hatte, bemerkte sie, wie dämlich diese Frage war. Tierna räusperte sich verlegen, betrachtete den hübschen Mann und erkannte, dass er für diese Jahreszeit definitiv falsch angezogen war. Es war nicht schwer zu erkennen, dass er fror. Trotz all ihrer Bedenken Menschen gegenüber, konnte sie nicht anders, ihr gutmütiges Herz erinnerte sie daran, wie sie früher, als ihre Eltern noch lebten, oft Besuch hatten von Freunden und wie gemütlichen diese Abendstunden waren. Sie nahm all ihren Mut zusammen. "Möchtet Ihr nicht hereinkommen und Euch aufwärmen? Eure Bekleidung ist ja nicht gerade die angemessenste." Erneut errötete sie und hoffte stark, dass dies nicht als billiger Versuch war, ihn hereinzulocken, sondern als liebgemeinter Hinweis, dass er sich hier draussen sonst den sicheren Tod holen würde.
Ishira
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 6:42 pm
Ein bisschen verwundert betrachtete Alexius die Waldläuferin. Er hatte vorher die höfliche Form nur benutzt, um sie ein wenig zu ärgern, seinen Spruch zu perfektionieren sozusagen, wollte sie ihm dies nun heimzahlen? Oder war sie nur so distanziert, wegen dem gestrigen Ereignis? Da er sich langsam fühlte wie ein lebender Eiszapfen und das Denken nur wertvolle Energie verbraucht, entschied er sich, zuerst einmal ihr grosszügiges Angebot anzunehmen. Zudem war dies die perfekte Gelegenheit, ihre erste Frage erst einmal unbeantwortet zu lassen, denn wenn er ehrlich war, wusste er die Antwort darauf selbst nicht so recht. "Gerne, ich habe die Kraft des Winters wirklich unterschätzt, als ich losgegangen bin." Vielleicht war es doch nicht so schlecht, dass er sich nichts mehr angezogen hatte...
siLenCe_w
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 6:53 pm
Tierna öffnete die Haustür und bat ihn herein. Sie setzte Teewasser auf und bot ihm den Platz auf dem Ledersessel an, auf dem sie sonst immer sass. Dann entschuldigte sie sich kurz, sie wollte nicht mehr länger mit diesem Riss in der Hose herumlaufen, obwohl es ihr fast genauso peinlich war, sich vor Alexius in einem Rock zu zeigen, weibisch herumzulaufen. Doch ihr blieb wohl keine andere Wahl. Ihm einen letzten Blick zuwerfend, verschwand sie hinter ihrer Schlafzimmertür und streifte ihre Lederhose ab. Dann suchte sie im Schrank nach ihrem Rock, den sie das letzte Mal wohl bei der Beerdigung ihrer Eltern getragen hatte. Dort war so was Pflicht gewesen. Sie fand ihn im hintersten Ecken ihres Schrankes, samtig war er, weich, und zum Glück auch wärmend, da er für den Winter gemacht worden war. Damals, das war auch Jowan gewesen, bei dem sie ihn sich hatte schneidern lassen, wenn sie sich recht erinnerte? Tierna streifte sich den grünen, samtigen Rock über die Beine, der sich sogleich sanft an sie schmiegte und sie wieder an den süssen schwarzen Kater erinnerte. Er war zum Glück bodenlang, so konnte sich Alexius hoffentlich nichts darauf einbilden. Dann durchsuchte sie ihren Schrank nach alten Kleidern ihres Vaters, sie fand einen alten, weissen Wollpullover, den konnte sie Alexius geben, damit er nicht mehr kalt haben würde. Bevor sie zurück ins Wohnzimmer ging, warf sie einen letzten Blick in den Spiegel und tadelte sich gleich darauf dafür, für ihr kindisches unangebrachtes Verhalten. Sie nahm allen Mut zusammen und trat wieder ins Wohnzimmer. Da war er wieder, dieser umwerfende Blick. Sie schluckte schwer, drückte ihm aber den Pullover in die Hand. "Hier, für Euch, damit Euch nicht mehr so kalt ist". Sofort wendete sie sich wieder ab und ging in die Küche, wo das Teewasser mittlerweile kochte, schüttete den Tee in einen Teekrug, warf einige Teekräuter hinein und brachte dann diesen mit zwei Teetassen ins Wohnzimmer und stellte alles auf den kleinen Tisch. Sie selbst blieb stehen und wusste nicht so recht, was sie tun sollte.
Ishira
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 7:22 pm
Als Tierna den Raum wieder, nun mit Rock, betrat, fiel dem sprachlosen Alexius keine kecke Bemerkung ein. Er hatte sie noch nie so gesehen... Ihre Weiblichkeit wurde nun nicht durch die burschikose Hose gemindert, sondern erst recht betont und unterstrichen. Sie war wunderschön. Mehr instinktiv nahm er das weisse Ding an, welches ihm in die Hand gedrückt wurde und betrachtete weiter schweigend diese Waldgöttin. Als sie in der Küche verschwand, träumte er noch eine Weile von ihrem Hintern, der noch verlockender aussah, in diesem perfekt geschnittenen Rock. Dann besann er sich wieder des weissen Pullovers, zog ihn über und schon hatte er einen Tee vor sich stehen. Die Stille wurde langsam beinahe beklemmend, aber er wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Nach einem Schluck von dem köstlichen Getränk, versuchte er es doch "Ehrm ja, du kannst mich übrigens ruhig duzen und, naja... Vielleicht sollten wir dann deine Hose zum Schneider bringen?" Äusserst dumm... er wollte doch nicht gehen, er wollte bleiben, sie betrachten, sie liebkosen und...
siLenCe_w
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Thema: Re: dirus - morus - fabule Mi Jun 29, 2011 7:29 pm
Wir? Hatte Alexius gerade "wir" gesagt? Wollte er etwa schon wieder gehen? Gefiel es ihm hier nicht? War es ihm unangenehm hier zu sein? Zig Gedanken schossen Tierna durch den Kopf, sie... sie wollte doch, dass er noch etwas hierblieb. Sie wusste nicht warum, aber sie wollte ihn zumindest wegen den Vorkommnissen gestern noch zur Rede stellen. Da kam ihr eine Idee, wie sie die Sache geschickt so drehen konnte, dass er einfach hier bleiben musste. "Ach, wisst ihr, Alexius, ich bin schneller zurück, wenn ich die Lederhose kurz alleine dem Schneider bringe, ihr wärt mir nur ein Kloss am Bein." Sie schüttelte den Kopf, als ihr in den Sinn kam, was er vorher gesagt hatte. "Entschuldige, ich sollte dich ja duzen, hattest du gesagt. Nun, ich werde kurz alleine ins Wirtshaus eilen, ich bin mir sicher, ich bin schneller zurück, als dass du dich wieder aufgewärmt hast." Ihm blieb gar nichts anderes übrig, als damit einverstanden zu sein, denn sie war schon im Schlafzimmer verschwunden, hatte die Hose gepackt und war zur Tür herausgeeilt. Einen kurzen Moment überlegte sie noch, ob sie Alexius einschliessen sollte... Doch das erschien ihr dann doch etwas absurd. So schnell sie konnte, rannte sie zum Wirtshaus. Und sie hoffte, dass sie dort auch Neuigkeiten über Bukyokus Verschwinden erfuhr.
Zuletzt von siLenCe_w am Mi Jun 29, 2011 8:18 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet