dirus - morus - fabule

bukyoku wurde gelyncht.
alle Bürger stimmten für ihre Lynchung

ooc
ich habe Rutana es überlassen ihre Lynchung zu verfassen.

(OOC: Die folgenden Ereignisse sind mit Silence abgesprochen. Danke an Saltator, dass er mich meinen eigenen Tod schreiben lässt x3)

Bukyoku blickte aus dem Fenster in Alexius Zimmer. Die Sonne neigte sich dem Horizont und schon bald würde sie den Himmel in ein feuriges, rotes Farbenspiel tauchen.
Bukyoku würde dies wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen.
'Bitte Freya, nimm mich bei dir in deinen Heerscharen auf.', erhob sie in Gedanken ein Gebet, 'Lass mich an deiner Seite sein.'
Mit einer beängstigenden Gelassenheit erhob sie sich. Noch ein letztes Mal strich sie über den Umschlag in ihrer Hand und legte ihn auf das frisch von ihr gemachte Bett Alexius, beschwerte den Brief mit dem Dolch, den er ihr schenkte. Die geschmeidige Schrift auf dem Umschlag laß seinen Namen.

Leise verließ sie das Haus und ging die Straße entlang zu der Schenke. Licht brannte, von innen konnte sie die die Bürger des Dorfes laut argumentieren und streiten hören. Auch wenn sie nur Wortfetzen verstand, war ihr bewusst, dass es um sie ging und der wütende Mob drauf und dran war, ein weiteres Mal nach ihr zu suchen.
Sie atmete noch einmal tief durch, bevor sie lautstark die Tür zur Schenke öffnete und eintrat. Das Ergebnis dieser Handlung war genau das, was sie erhofft hatte - Totenstille.
Alle Blicke waren auf sie gerichtet und es war nicht schwer zu erkennen, dass keiner damit gerechnet hatte, dass die flüchtige Mörderin von selbst zu ihnen kam. Bukyoku ließ ihren Blick über die Anwesenden schweifen, bevor sie laut und klar zu sprechen begann, die Verwirrung ausnutzte, um sich ein letztes Mal Gehör zu verschaffen.

"Ich bin gekommen, um meine gerechte Strafe entgegen zu nehmen.", sprach sie, nahm dem Mob somit den Wind aus den Segeln.
"Ich war töricht zu glauben, das Biest in mir kontrollieren zu können, und Mina musste dies mit ihrem Leben bezahlen. Das ist eine Schuld, die nicht wieder gut zu machen ist, und die Gefahr, die von mir ausgeht, ist zu groß, um mich am Leben zu lassen."
Leicht brach ihre Stimme bei den letzten Worten ein, doch sie konnte sich wieder fangen.
"Wisset jedoch, dass ich nicht für den Mord an Fenris verantwortlich bin. Ruht euch nicht aus, nachdem ich mein Leben ausgehaucht habe, unter euch befindet sich ein Werwolf, den es gilt zur Strecke zu bringen. Aus diesem Grund möchte ich mein Amt als Bürgermeisterin an eine Person abgeben, der ich traue, und von der ich überzeugt bin, dass sie das beste tun wird, um dieses Dorf zu schützen."
Ihr Blick glitt noch einmal über die Menge. Alexius war nirgendwo zu finden. Eine leichte Enttäuschung machte sich in ihr breit, doch es war nicht zu ändern.
"Ich möchte, dass Alexius dieses Amt übernimmt.", verkündete sie.
Sie atmete tief durch.
"Tierna, wärst du so lieb mich zu richten?", fragte sie direkt. "Bevor die Sonne untergeht, und ich noch jemandem Schaden zufüge."
Als die Waldläuferin nickte, begann Bukyoku unweigerlich zu zittern, trotzdem schloss sie die Augen, besann sich zur Ruhe.
"Ich bin soweit.", sprach sie leise und spürte nur kurze Zeit später einen Pfeil in ihrer Brust.

Der Körper der Tänzerin veränderte sich sofort.
Ihr Kopf verwandelte sich in den eines Wolfes, der ein wütendes, lautes Gebrüll durch die Schenke erklingen ließ, bevor er sich wieder in das menschliche Gesicht der Tänzerin wandelte. Ihre Hände verwandelten sich in Klauen, die wild um sie schlugen, bevor auch sie wieder menschliche Züge annahmen. Immer wieder verwandelte sich ein Teil ihres Körpers in den eines Werwolfes und zurück, was ein grässlich mutiertes Bild hinterließ. Als der Körper schließlich leblos zu Boden sackte, waren die bestialischen Züge verschwunden. In ihrem Tod zeigte sie das Anglitz der exotischen Tänzerin, so wie sie jeder im Dorf kannte. Erstaunlicherweise sah sie friedlich dabei aus.


****

Als Bukyoku die Augen öffnete, war sie orientierungslos. Eisige Kälte kroch ihren Körper hinauf, doch sie fror nicht. Langsam erhob sie sich, blickte sich um. Wo war sie?
Eine Frau mit dunkel blauer Haut kam auf sie zugeschritten und lächelte freundlich. Buko war schlagartig klar, wo sie sich befand.
"Ich bin in Niffelheim, nicht wahr, Hel?", fragte sie die Frau vor sich, die ihre Frage mit einem Nicken beantwortete. Bukyoku's Kopf sank nach unten.
Das Reich der Toten. Hierhin hatte es sie verschlagen?
"Sei nicht traurig, Buko.", sagte Hel freundlich. "Dieser Ort mag nicht der von dir erwünschte sein - aber es ist auch kein Ort, den du fürchten musst. Hier werden sich dir andere Möglichkeiten offenbaren."
Hel lächelte.
"Komm mit mir, ich werde dir alles erklären."
Ergeben nickte Bukyoku, als sie sich erhob und der Herrin des Todes folgte.

Kloss am Bein, na das war ja mal ein Kompliment! Alexius schüttelte lächelnd den Kopf, aber irgendwie war es ja schon süss, wie sich Tierna gerade benahm. An einem Abend noch so selbstbewusst und konsequent, am anderen so unsicher und verwirrt. Aber er konnte gar nicht anders, als beide ihrer Seiten unheimlich süss und auf eine unschuldige Art und Weise verführerisch zu empfinden. Er streckte sich auf dem Ledersessel aus und genoss den Rest des Tees. Aber es dauerte nicht lange, bis ihm langweilig wurde und die Neugierde über die Vernunft und Moral siegte, also erhob er sich und begann, zuerst Tiernas Küche oberflächlich und dann ihr Schlafgemach genauer zu inspizieren.

Myradriel ließ einen Blick auf die Proben fallen, die Hawke bei sich trug. Chemische Substanzen... hmm... interessant... Er betrachtete die Gläschen, hielt sie in die Luft und ließ die Sonne hindurchscheinen.
Anschließend öffnete er eins nach dem anderen vorsichtig, fächelte sich etwas von dem Duft zur Nase und rümpfte diese, als er einen beißenden Geruch bei einer der Flüssigkeiten wahrnahm. Sorgfältig verschloss er das Gefäß wieder und wandte sich dem Richter zu.

Tut mir leid, ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. An der Farbe und am Geruch lässt sich feststellen, dass es sich um zwei unterschiedliche Flüssigkeiten handelt. Ihr sagtet, Ihr habt die Flüssigkeiten bei Kryn gefunden?
Er überlegte nocheinmal. Bei der einen Flüssigkeit bin ich relativ sicher, dass es sich um ein starkes Gift handelt. Der beißende Geruch spricht dafür. Ich wage es nichteinmal, einen Tropfen davon zu probieren. Die andere Flüssigkeit hingegen könnte ein Gegengift darstellen... vielleicht sogar einen heilenden Trank. Er duftet nach frischen Kräutern und ... Myradriel tauchte eine Fingerspitze in die Flüssigkeit und probierte einen Tropfen. Ja, doch, ich bin mir ziemlich sicher. Diese Flüssigkeit trägt heilende Kräfte. Leider ist es zu wenig, um uns wirklich nützlich sein zu können.

Er machte eine kurze Pause und beobachtete die Miene seines Gegenübers. Er hatte nichts gegen den Richter, ihm missfiel nur, dass er manchmal für die Unvernunft und gegen die Logik entschied beim Wurf seiner berühmten Münze.
Und was Bukyoku betrifft - so haben wir in Ihr eine der Bestien gefunden. Mina machte sich heute Nacht wohl auf den Weg zu ihr und wurde dort von Bukyoku getötet. Sie wurde dabei gestört und floh in den Wald. Ich war gerade auf dem Weg zum Wirtshaus um mich nach Neuigkeiten zu erkundigen.

Tierna starrte auf den leblosen Körper der wunderschönen Tänzerin und war trotz allem tief betroffen. Einen solchen Edelmut traf man nicht oft an. Sie atmete tief durch, doch gleich darauf waren ihre Gedanken wieder bei Alexius. Sie musste ihm diese Neuigkeit sofort übermitteln. Schnell trat sie zu Jowan und reichte ihm ihre Lederhose und zählte gleich noch 1 Goldmünze dazu aus ihrem Goldbeutel. "Hier, ein Vorschuss, wenn es nicht ausreicht, gebt mir Bescheid." Sie blickte noch einmal auf den leblosen Körper, überliess die anderen Wirtshausbesucher sich selbst und rannte zurück zu ihrer Hütte, sie riss die Tür auf und rief, noch bevor sie überhaupt Alexius entdeckte: "Alexius, du bist der neue Bürgermeister, Bukyoku hat sich freiwillig gestellt und sich hinrichten lassen, sie..." Tierna blieb im Wohnzimmer stehen, kein Alexius war zu sehen, doch die Tür zu ihrem Schlafzimmer stand etwas offen, sie sprintete zur Tür und sah, wie Alexius in ihrem Schlafzimmer wohl alles durchsucht hatte. Ihr Mund blieb offen stehen. Sie sah bestimmt total entsetzt aus, wie sie Alexius anstarrte.

Ertappt starrte Alexius zurück "Ich... mir war langweilig" meinte er schulterzuckend. "Ich bin Bürgermeister?" Schlagartig fiel es ihm wieder ein, Bukyoku... Er hatte sie vollkommen vergessen und nun... nun war sie wahrscheinlich schon tot, grausam dahingerichtet, was für eine Verschwendung für diese Schönheit. Das würde er auf keinen Fall ein zweites Mal zulassen! Langsam ging er auf die immernoch entrüstet aussehende Tierna zu, nahm ihr Kinn in eine Hand, beugte sich nach vorne und flüsterte ins Ohr "Verzeih das mit dem Schlafzimmer, ich konnte einfach nicht wiederstehen, genauso wenig, wie ich dir widerstehen kann..."

Es bildeten sich Gruppen von Menschen um die Geschehnisse des Tages zu besprechen.
alle befürchteten das es erneut zu einem Blutbad geben wird sobald die Sonne versank.
Als die Sonne sich hinter dem Horizont komplett unterging sammelten sich alle in der Schenke.
Diese Nacht würden sie gemeinsam dem Wolf begegnen oder sterben!
doch anders als erwartet erschien das Pack von Wölfen.
Keiner wagte zu schlafen und alle Wachten damit die Viecher doch nicht über sie herfielen.


Niemand wurde gefressen

Tierna wich zurück und dieses Mal war sie genügend gefasst, um Alexius auch eine Ohrfeige zu geben. Ihre Hand klatschte auf Alexius' Wange.
Sie schüttelte ungläubig den Kopf und ihre Stimme war aufbrausend: "Dir war langweilig?! Ist dir klar, dass du dich im privatesten Bereich meines Lebens überhaupt befindest? Noch nie war jemand hier drin! Das geht dich nichts an!!!" Beinahe wurde sie hysterisch, ihre Stimme überschlug sich beinahe. Sie hatte ihre Hände nicht mehr unter Kontrolle, die fuchtelten mit jedem Wort durch die Luft. "Du kannst doch nicht einfach in mein Schlafzimmer gehen!!!" Ihr Blick fiel auf ein gemaltes Portrait ihrer Eltern, auf ihre persönlichen Hinterlassenschaften, auf all das, was sie bisher für sich persönlich aufbewahrt hatte, was nie jemand hätte zu Gesicht bekommen sollen, weil es IHR Schatz war, ihr persönliches Hab und Gut, ihre Erinnerungen. Sie wusste, warum sie niemandem vertraute und zu dieser Einzelgängerin geworden ist, ihre Vergangenheit mit jemandem zu teilen war einfach zu schmerzhaft.
Ihre Stimme brach. "Wie konntest du nur...", stammelte sie und ihre Hände zitterten.

"Das ... das ist ... das kann nicht", stammelte Jowan als er den Ring seines Vaters in Amentias Händen sah.
"Der Ring deines ... Vaters? Das kann nicht sein! Mein Vater hatte ihn doch im Wald verloren. Wo hattest du ihn her?", fragte er verblüfft.
Und dann fiel es ihm ein und dachte sich: 'Wenn sie den Ring von ihrem Vater hat und den Ring von meinem Vater hat ... muss sie meine Schwester beziehungsweise meine Halbschwester sein.'
Perplex nahm er den Ring entgegen und wusste auf einmal, wovon er gestern geträumt hatte.
"Verstehe ich dich richtig, dass wir demnach Geschwister sein müssen?", fragte er nach längerer Wartezeit.

Kurze Zeit nachdem Mord kam auch Tierna auf ihn zu und gab Jowan ihre Hose.
Mit einem Nicken und einem kurzen und bündigem "ich werde mich beeilen" nahm Jowan die Hose entgegen und verschwand in Richtung Schneiderei.
Er ging an seine Schublade und nahm sein bestes Leder zur Hand: "Wenn sie schon so viel gibt hat sie auch was edeles verdient."

Es dauerte nicht mal zehn Minuten bis er fertig war. "Das ist totaler Mist! Absoluter Dreck! Da muss noch was her!"
Er ging hinaus und gerade zur Schmiede. "Hoffendlich ist Alexius da."
Jowan überlegte kurz, rang sich aber dann doch durch, klopfte an die Tür und wartete.

Alexius war schon klar, dass dies ein Ort war, wo nicht jeder gerne Gäste hatte, aber so eine Reaktion... Er musste wohl versehentlich ihr heiligstes Reich beschmudelt haben. Aber... so heilig war den meisten Menschen dieser Ort nicht, auch wenn es für manche der intimste Bereich darstellte. Es musste also etwas anderes sein. Alexius spielte in Gedanken noch einmal alles durch, was er entdeckt hatte. Und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, die vielen alten Gegenstände, das Bild zweier Personen, die... doch, die Tierna irgendwie... ähnlich sahen. Natürlich, er kannte diese Personen. Der Jäger und seine Frau, die früher hier, abgeschieden vom Rest des Dorfes, wohnten und vor gut fünf Jahren starben. Und nun wurde ihm einiges klar, Tierna schien diesen Verlust noch nicht verkraftet zu haben, vielleicht war sie deshalb so in Rage. Aber wie sollte er das wieder gut machen?
Seine Miene zeigte tiefste Betroffenheit und Schuldbewusstsein, natürlich hatte er diese Ohrfeige verdient, er hätte mehr als das verdient, wie konnte er nur so dumm sein. Wieder einmal hatte seine Neugierde ihn in die Misere geleitet, wie so oft. Er trat auf Tierna zu und noch bevor sie sich wehren konnte, umarmte er sie, drückte sie an sich und wiegte sie leicht hin und her, während er beruhigend, so hoffte er würde es wirken, "shhhhhhhhhhhhhhhht" vor sich hin murmelte. "Es tut mir wirklich leid, du hast recht, was ich getan habe ist unentschuldbar, einfach so in dein Reich zu treten und dabei die selige Ruhe deiner Eltern zu stören..."

Tierna liess sich erschöpft gegen Alexius Brust sinken und vergrub ihren Kopf in seiner Schulter, sie konnte ihre lang aufgestauten Emotionen nicht länger zurückhalten und schluchzte. Heisse Tränen strömten über ihre Wangen und versickerten im weissen Wollpullover ihres Vaters. Der Geruch ihres Vaters haftete noch im Pullover, was ihr Schluchzen noch verstärkte und sie sich regelrecht an seine Brust warf und hilflos gegen seine Brust hämmerte.
"Sie.. sie waren alles, was ich hatte", wimmerte sie leise.
Alexius' kräftige Arme waren um sie geschlungen, langsam drang diese Tatsache in ihr Bewusstsein. Diese Berührung, die bisher von anderem überschattet war, wurde spürbar und ihr Herz, das gerade noch vor Trauer zerbrochen war, machte einen kurzen Aussetzer, bevor es rasend schnell weiterschlug. Sie fühlte die starken Oberarmmuskeln um ihren Oberkörper geschlungen, sie fühlte, wie sich Alexius' Brustkorb sanft auf- und absenkte, seine stählernen Oberkörpermuskeln, an die sie sich schmiegte, wenn sie sich konzentrierte, hörte sie sogar sein Herz schlagen. Diese Gefühle, die über sie kamen, raubten ihr fast den Atem, und ihre Tränen versiegten. "Alexius..", flüsterte sie atemlos.

Jowan wartete mehrere Minuten lang und ihm wurde immer klarer, dass Alexius nicht da war.
Es war ihm irgendwie schon vorher klar, dass das Muskelpaket nicht da war und wahrscheinlich Frauen nachstellte.
So zog er nach hause und schrieb zwei kleine Notizen, eine an Alexius adressiert und die andere an Tierna.


Notiz an Alexius:
Tierna hat mich gegeben ihre Lederhose zu reparieren, da sie sich zerrissen hat.
Ich habe mein bestes Leder verarbeitet, bin mit der Arbeit aber noch nicht ganz zufrieden.
Ich möchte gerne die Naht noch verdecken und es entweder mit einem Siegel von dir oder mit einem Muster kaschieren.
Ich frage dich deshalb, weil du Tierna einfach besser kennst als ich.
Bei dem Siegel würde ich den Lohn mit dir Teilen.
Aber kein Wort an sie, es soll eine Überraschung werden.


Notiz an Tierna:
Aufgrund von persönlichen Unstimmigkeiten mit der Arbeit, kann ich die Hose erst morgen oder übermorgen wieder geben.
Die Arbeit wird ein Meisterwerk, das kann ich jedoch jetzt schon versprechen.


Als Jowan mit den Notizen fertig ist, packt er beide zusammen und stiefelt zu Tiernas Haus um die Notiz unter der Tür durch zu schieben.
Danach stiefelt er wieder zur Schmiede und schiebt die Notiz ebenfalls unter der Tür durch.

Der Pullover, den Tierna ihm zuvor gespendet hatte, war inzwischen leicht feucht, doch wenigstens hatte sich die Situation beruhigt. Sanft streichelte Alexius nun über Tiernas Haar, beinahe hätte er mitgeheult, so berührend waren die Emotionen der Waldläuferin, die sich wohl jahrelang in ihr aufgestaut hatten. Auf einmal schien sich etwas zu verändern, Tiernas Tränen waren versickert, doch ihr Atem beruhigte sich nicht... Als er sich auf sie konzentrierte, spürte er plötzlich, dass ihr Herz unnatürlich schnell schlug... Als ihm die Bedeutung, oder zumindest die erhoffte, dessen langsam dämmerte konnte er sein Glück kaum fassen. So unwahrscheinlich es schien, ausgerechnet er, er, der sonst durch seine Neugierde in eine Misere zur anderen ritt und bisher in keinem Frauenschoss der Welt sein Glück gefunden hatte, ausgerechnet er sollte von so einem wunderbaren Wesen auserwählt werden? Nun... Da gab es nur einen Haken, vielleicht, vielleicht wollte sie ihn einfach nur diese eine Nacht, als tröstenden Arm, als Vaterersatz... Aber er, Alexius Pex Schmied, er wollte sie für eine sehr viel längere Zeit, keine andere Frau würde ihn je wieder befriedigen können, nur diese. Dass sowas ausgerechnet von ihm kam, war schon gar erstaunlich, aber wer konnte schon etwas gegen die Liebe tun? Alexius streichelte weiter über Tiernas Haar, ihren Rücken, drückte sie an sich und presste seine Lippen auf ihren Kopf, küsste ihr Haar und war wie von Sinnen. Irgendwie müsste er sie für sich gewinnen müssen, er würde alles dafür tun und er wird es schaffen und wenn nicht... Nun, dann wird ihn wohl nie wieder etwas glücklich machen können.

Seine Lippen auf ihrem Haar entrückten sie in eine andere Welt. Die Küsse waren das zärtlichste, das sie je gespürt hatte, es waren keine fordernden Küsse, sie waren tröstend, heilsam. Sanft.... Tierna strich sich die Tränen aus dem Gesicht, in ihr war ein süsses Verlangen wach geworden, sie wollte diese Lippen auf den ihren fühlen. Vorsichtig stellte sie sich auf die Zehenspitzen und suchte mit ihren Lippen nach den seinen. Sie war überwältigt von seinem anziehenden, männlichen Geruch und seine Lippen fühlten sich unglaublich an. Tierna versank für einen Moment lang in der Ewigkeit, die Zeit blieb stehen und alles um sie herum drehte sich. Mit ihrer rechten Hand strich sie sanft über Alexius' Wange und über seinen stählernen Oberkörper und gab sich ganz diesem Kuss hin.
Die Schmetterlinge in ihrem Bauch schlugen Purzelbäume und ihr Herz wollte gar nicht mehr aufhören, gegen ihre Brust zu hämmern.

Schliesslich sank sie erschöpft auf ihre Füsse zurück, diese vielen Emotionen hatten sie sehr müde gemacht. Wieder lehnte Tierna ihren Kopf an Alexius' Brust, hörte seinen beruhigenden Herzschlag und, wie sie so im Stehen an ihn gekuschelt war, fielen ihr plötzlich die Augen zu und sie war tief und fest in ihrem Schlaf versunken.

Als ihre Lippen die seinigen suchten, sie fanden, fühlte es sich an, als würde er mit ihr verschmelzen. Ihre Lippen waren so unheimlich zwart und weich, wie ihre Haut und der frische, süsse Duft von Wald umhüllte ihn wieder. Allzu schnell wurde ihre Verbindung gelöst, allzu schnell legte sich der Tanz ihrer Herzen und Tierna schien noch an seiner Brust in den Schlaf zu fallen. Die Aufruhr und der Ausbruch ihrer Gefühle hatte sie wohl sehr erschöpft... Sanft hob er sie hoch, wie er es auch schon mit Bukyoku getan hatte, und trug sie in ihr Bett, streichelte ihr über die Wange, nachdem er sich neben sie gelegt hatte und küsste ihr anschliessend leicht die Augenlider, auf dass sie einen guten Schlaf haben würde. Dann legte er seinen Kopf aufs Kissen, streichelte weiter ihr Haar, ihre Wange und ihre Schulter, während er ihre engelsgleichen Züge betrachtete. Und schliesslich sank auch er in einen tiefen, erholsamen Schlaf.

Alle nachrichten nach 22:46 bitte erneut anmichsenden..
der posteingang war voll

Amentia hatte Jowan berichtet was sie von Ludwig wusste. Danach hatte sie sich aufgemacht zum Friedhof, sie hatte sich dort um Ludwigs Begräbnis gekümmert.
Vom Anbruch des Abends war sie wieder zum Wirtshaus gegangen, sie wollte jetzt nicht zu Hause allein sein.

Bukos Auftritt verfolgte sie mit sehr gemischten Gefühlen. Wie konnte es nur sein?

Sie blieb die Nacht wie auch andere im Wirtshaus. Anstatt zu schlafen dachte sie nach:
Buko hatte Alexius als Bürgermeister gewählt, warum? Es der immer nur hinter Weibern her war? Er der selber gar nicht anwesend war, konnte man ihm denn wohl vertrauen? Warum war er denn dann nicht hier? Hier wo das Dorf nun wirklich mal Halt und eine gute Führung brauchte.
Auch sprach Buko von einer weiteren Gefahr, sie sprach davon nicht für Fenris Tod verantwortlich zu sein, aber wer war es dann? Sie neigte dazu Jowan glauben zu schenken, hatte er nicht Myradriel für schuldig gehalten?
Und war er nicht auch der einzige gewesen gegen den niemand gestimmt hatte? Sie musste es einfach wagen ihn zu vertrauen. Und sie nahm sich vor ihm wegen Myradriel noch mal genauer zu fragen.

Am nächsten Morgen musste Alexius sich zuerst wieder erinnern, wo genau er sich befand. Die Umgebung war neu und ungewohnt und sein Kater war auch nirgends zu sehen. Dann fühlte er den anderen Körper in seinen Armen und der gestrige Abend fiel ihm wieder ein und mit ihm leider auch wieder Bukyoku, die nun bereits tot sein musste. Und mit Bukyoku kamen auch die Gedanken über die Ereignisse im Dorf: Sie hatte erwähnt, dass sie nicht die einzige war, die dem Fluch unterlag, doch wer könnte noch in Frage kommen? Fenris wurde von draussen in die Schenke geworfen, er, Tierna, Jowan, Morrighan und Amentia waren in dieser Nacht anwesend, heisst es konnte keiner von ihnen der Mörder des Assassin gewesen sein. Es kamen eigentlich nur noch Arranley und Myradriel als Täter in Frage, denn alle anderen, die auch ausserhalb der Schenke waren, zählten inzwischen zu den Leichen. Zu Arranley hegte Alexius eine gewisse Sympathie, der alte Richter hatte schon immer ein Gefühl für Gerechtigkeit und würde, wäre er ein Wolf, wohl eher an anderen Personen die Rache der Gerechten ausüben, als hier im Dorf Unschuldige zu verfolgen. Für den Schmied kam also nur noch Myradriel in Frage...

Noch als Jowan seine Notiz unter der Tür durchschiebt, sieht er smaragdgrüne Augen, die ihn aus der Ferne beobachten. Der Kater hat seine Ohren spitz aufgerichtet, die Pupillen waren leicht geweitet und sein Schwanz schlug peitschend über den Boden. Er mochte keine menschlichen Wesen, abgesehen von seinem Schmied...

Tierna glitt langsam von ihrem Traumzustand hinüber in die Welt der Realität, da sie neben sich leichte Bewegungen wahrnahm. Als sie dies dann endlich realisierte, schnappte sie nach Luft und riss die Augen auf. Neben ihr lag Alexius!! Tierna rappelte sich so schnell wie möglich auf, wollte so schnell wie möglich von ihrem Bett weg, stand also auf, doch dabei verhedderte sie sich so blöd in ihrem Rock (da sie ja nicht gewohnt war, in Röcken herumzulaufen), dass sie *DÄTSCH* der Länge nach hinfiel. Mit hochrotem Kopf und schmerzenden Gliedern blieb sie erst mal benommen liegen. Das war mal wieder ne peinliche Aktion...

Als Tierna plötzlich wie von Sinnen aus dem Bett floh, richtete er sich erschrocken auf und starrte die Waldläuferin an. Diese stürzte gerade sehr unelegant über ihren eigenen Rock. Wie niedlich... Alexius grinste "Also so schlimm bin ich nun auch wieder nicht!". Mit diesen Worten schwang er sich aus dem Bett, kauerte sich neben Tierna und versuchte ihr zu helfen, wieder auf die Füsse zu kommen, während er sie, nun doch besorgt, musterte. "Hast du dir weh getan?" fragte er mit ernster Miene.

Nach dem ersten Schrecken und nachdem sie wieder etwas bei Sinnen war, murmelte sie: "neinnein, geht schon." Tierna liess sich aufhelfen und setzte sich auf ihr Bett und rieb sich die schmerzenden Glieder. "Ich habe mich nur erschrocken... Es kommt nicht oft vor, dass jemand morgens neben mir liegt" Um ehrlich zu sein, war das noch nie der Fall gewesen, dachte sie sich.
Sie starrte Alexius an. Sein Gesicht faszinierte sie. Es sah so perfekt aus... Sie schüttelte den Kopf, um die Gedanken darin loszuwerden, und konzentrierte sich dann auf das Wesentliche.
"Hör mir zu, Alexius, gestern, als Bukyoku ihren Tod erlitt, warnte sie uns davor, dass noch ein weiterer Werwolf hier das Unwesen treiben würde. Wir sollten wohl ins Wirtshaus und uns dort mit den anderen Dorfbewohnern besprechen. Ich hoffe einfach, dass es heute kein weiteres Opfer gab..." Sie verstummte, eigentlich hätte sie jetzt lieber anderes im Sinn, aber am Ende würde sie noch als Opfer dieser Werwölfe enden, und dann wäre es mit ihr und Alexius definitiv aus und vorbei. Sie mussten dringend etwas gegen diese Gefahr unternehmen.

Jowan ging in die Taverne und setzte sich in die hinterste Ecke.
Kippte den Stuhl nach hinten und lehnte sich an die Wand, kruezte seine Arme hinter dem Kopf und dachte nach, wie er am besten die Hose weiter bearbeiten konnte und wer so ein blutrünstiges Ungetüm sein könnte.

Er ging im Kopf die kleine Gemeinschaft einzeln durch.
"Tierna, unsere Waldläuferin ...", murmelte er vor sich hin, "sie braucht meine Dienste mit der Hose, spielt hier unsere einsame Rächerin.
Sie hat gute, aber auch schlechte Dienste erwiesen und gemordet. Aber kann sie wirklich Fenris getötet haben, wenn sie in unserer Runde war? Kompliziert, aber ich weiß zu wenig über die fleischgewordenen Ammenmärchen. Sind sie genauso schnell wie stark?", er unterbrach ging an die Theke und holte sich was zu tinken.

"Hawke ... wo war er eigentlich nochmal, als Fenris starb? War er in der Schenke? Ich meine nein. Ziemlich verdächtig."
Jowan ging in der Schenke auf und ab, trank einen Schluck und murmelte weiter vor sich hin.
"Dann haben wir da noch Alexius, der irgendwie nicht zu hause ist ... wem stellt er nun wieder nach?"

Jowan bemerkte, dass der Becher schon wieder leer war, holte sich was neues und legte zwei Münzen auf die Theke.
Mit den Münzen kam er zur nächsten Person: Morrighan.

"Morrighan!", begann er, "nein, kann nicht sein, warum sollte sie ihre Kunden töten und ihr Heim beschädigen ... und vorallem wie hätte sie ihn durchs Fenster werfen sollen, wenn sie ... was tat sie eigentlich?"

Letztlich kam er auf Amentia und Myradriel.
'Meine Schwester ...', es kam ihm noch immer susoekt vor nach 21 Jahren auf einmal eine Schwester zu haben, aber warum sollte sie lügen und woher hätte sie Vaters Ring haben sollen, wenn sie nicht mit ihm verwandt wäre.
"Meine Schwester ist eine viel zu gute Seele um jemanden zu töten ... und Myradriel? Irgendeiner muss sich doch um sein Vieh kümmern. Wenn was mit ihm nicht stimmen würde, hätte er doch schon längst was gesagt. Außerdem war er es doch, der mit den Bestien ankam ... warum sollte er dies tun, wenn er selber einer wäre? Das macht kein Sinn!"

Nun setzte er sich wieder in die Ecke, wie gerade auch schloss die Augen und murmelte nur noch: "Den Richter richten ... was eine Vorstellung" und schlief ein, denn er musste dringend Schlaf nachholen.

OOC:

Zitat :

Gewährte er nicht Bukyoku Schutz und Unterschlupf?

davon, mein Lieber, hat dein Char absolut keine Ahnung...

"Ja... ich habe auch schon darüber nachgedacht, wer der wirkliche Mörder Fenris sein könnte, Bukyoku habe ich das einfach nicht zugetraut. Es wäre wirklich eine gute Idee, in die Schenke zu gehen, aber ich muss zuerst nach Hause... Mein Kater muss mich bereits vermisst haben." Er betrachtete sie nachdenklich, richtete sich dann auf und ging in Richtung Wohnzimmer. Doch an der Schlafzimmer Tür verharrte er, drehte sich noch einmal zu ihr um und zeichnete mit seinen Augen noch einmal ihre Züge nach. Dann seufzte er "Wer denkst du, kommt für diesen grausamen Mord in Frage?".

Währenddessen streunte Alexius Kater im Dörfchen herum, von weitem erkannte er den Richter John. Seine Rückenhaare stellten sich auf, menschliche Wesen... pfui bäh!

Irgendetwas in seinem Tonfall machte Tierna stutzig.
"Naja, ich dachte, dass dieser Kryn für den Mord an Fenris verantwortlich ist, immerhin hatte er draussen vor dem Wirtshaus herumgelungert, das war auch der Grund, warum ich keine Sekunde gezögert hatte, und ihn mit meinem Bogen erschossen habe..." Sie besann sich noch einmal und dachte an Bukyokus gestrige Verwandlung. "Aber wenn Bukyoku gestern eine solch seltsame Metamorphose durchlief, was bei Kryn ja nicht der Fall gewesen war, dann ist Kryn wohl unschuldig gestorben", fügte sie etwas zerknirscht hinzu. "Er war mein einziger Verdacht... Und nun hat er wohl in der Zeit heilende Kräuter im Wald gesucht, und dadurch den Stofffetzen hinterlassen. Ich kann es mir nicht erklären..."
Auch Tierna stand auf und verliess ihr Schlafzimmer, nachdem Alexius Platz gemacht hatte, und sah einen Notizzettel auf dem Boden ihrer Eingangstür liegen. Sie nahm ihn auf und las ihn durch. Dann seufzte sie, sie würde also noch etwas in ihrem Rock herumlaufen müssen.
"Was denkst du denn, wer schuldig ist?"